Wir sind in die Microsoft-Falle getappt. Was bedeutet das? Wie kommt man aus ihr wieder heraus? Und müssen wir das überhaupt?

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Michael Schütz
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Wir sitzen in der Microsoft-Falle! Wir haben uns mit der Zeit so sehr von Microsoft Office abhängig gemacht, dass eine Umkehr nahezu ausgeschlossen ist. Das bringt ein paar offensichtliche Phänomene mit sich. Das Microsoft-Universum ist einerseits so groß und alle Elemente sind so eng miteinander verbunden, dass ein Umstieg nur unter größten Anstrengungen möglich wäre. Und er zweite Punkt schließt sich direkt an: Das geht auf Kosten der Diversität bei der Software-Nutzung.

Was ist die Microsoft-Falle?

Microsoft schafft mit seiner Software-Palette eine produktive Arbeitsumgebung. Es gibt kaum einen Bereich, der nicht erfasst ist: Textverarbeitung mit Word-Vorlagen, Präsentationen mit PowerPoint-Vorlagen, E-Mail-Kommunikation, Tabellenkalkulation, Video-Konferenzen und so weiter. Wenn es nun ein vergleichbares oder gar besseres Software-Produkt für die eine oder andere Tätigkeit gäbe, fiele ein Wechsel sehr schwer. Denn für das neue Erlernen fehlt oftmals nicht nur der Wille, sondern vor allem die Zeit. Da bleibt man lieber gleich beim Bewährten. Das nennt man in der ITK-Sprache wohl Vendor Lock-in. Die Falle ist zugeschnappt.

Was bedeutet Vendor Lock-in? In der ITK-Branche spricht man von Vendor Lock-in, wenn Kunden derart von den Produkten oder Dienstleistungen eines Anbieters abhängig sind, dass sich der Wechsel zu einem Mitbewerber wirtschaftlich nicht rechnen würde. Eine zentrale Rolle spielen dabei technische oder prozessbedingte Abhängigkeiten zwischen den einzelnen Produkt-Komponenten des Anbieters, die ein mehr oder weniger in sich geschlossenes System bilden.

Und wo ist das Problem? Es fehlt an Diversität...

Die Abhängigkeit von einem Software-Anbieter lässt sich nur mit mehr Diversität reduzieren. Mehr Diversität schafft also auch Sicherheit. Machen wir uns nichts vor: Datensicherheit und Datenschutz sind hier meistens die Kernthemen. Das Problem ist: Eine wirkliche Diversifizierung braucht auch eine gewisse Offenheit für Neues. In unserer Leistungsgesellschaft treibt den Meisten allein der Gedanke daran schon die Schweißperlen auf die Stirn. Und natürlich sorgen Anbieter wie Microsoft und Adobe mit der engen Verzahnung all ihrer Produkte dafür, dass es fast unmöglich ist, auch nur einzelne Komponenten mit Produkten andere Anbieter zu ersetzen.

In meinem Microsoft-Ökosystem fühle ich mich zuhause

Am Ende geht es doch nur um Produktivität – ob alleine oder im Team. Microsoft hat über einen sehr langen Zeitraum hierfür sehr gute Voraussetzungen geschaffen. Ob es uns gefällt oder nicht. Es ist ein organisch gewachsenes, starkes System entstanden. Jeder Handgriff sitzt, die Übergabe zwischen den einzelnen Komponenten klappt (überwiegend) gut – die Bedienung klappt im Schlaf. Das gibt Sicherheit, die oft mehr wiegt als eine Diversifizierung. Zumindest aus Nutzersicht. Durchaus angebrachte Pro- und Contra-Abwägungen bleiben auf der Strecke. Wozu Risiken eingehen, wenn Verbesserungen dadurch nicht mal sicher sind?

Evolution ist oftmals besser als Revolution

Trotz vermeintlicher Abhängigkeit von einem Ökosystem wie dem von Microsoft, bleibt es sinnvoll, Fragen zu stellen. Ist wirklich alles sinnvoll, was uns hier vorgesetzt wird? Wir reden hier immerhin über die Werkzeuge, die wir jeden Tag für unsere Arbeit nutzen. In Ausnahmefällen kann ergänzende Software eine Lücke im System schließen und die Produktivität der Menschen steigern. Aber unsere sehr lange Erfahrung im Microsoft-Ökosystem zeigt doch, dass man nicht jedem Trend sinnlos hinterher jagen sollte. Evolution ist oftmals besser als Revolution ist. Am Ende ist es eine reine Zeitfrage und Bewährtes ist meistens die bessere Wahl.

Wie kann die Evolution im Microsoft-Office Universum aussehen? Rufen Sie uns an oder schreiben Sie uns eine E-Mail:

Ergänzung wo notwendig, ansonsten Optimierung

Aber auch ein Ökosystem wie das von Microsoft bietet Möglichkeiten der Anpassung und Optimierung. Wo eine zusätzliche Software keinen Sinn ergibt, bietet sich die Umsetzung eigener Ideen zu Optimierung von individuellen Prozessen an. Microsoft hat einige Schnittstellen geschaffen, die Entwicklern die Möglichkeit geben, zum Beispiel durch programmierte Addins, auf das bestehende System aufzusetzen und neue Funktionen zu integrieren. Nichts ist in Stein gemeißelt – auch nicht die Software-Welt von Microsoft.

Fazit

Bei aller Abhängigkeit von Systemen – die so von den Unternehmen auch gewollt sind – geht es am Ende doch immer um die Frage: Ist das System für meine Prozesse sinnvoll und unterstützen sie meine Arbeit? Wenn die Antwort grundsätzlich „Ja“ lautet, dann stimmt zumindest mal die Basis. Und für das oft folgende „Aber“ gibt es auch (fast) immer eine Lösung.


Bildnachweis: Beitragsbilder = Adobe Stock

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